Parken in Rottweil wird teurer
Am besten in die Parkhäuser?

Es schwebte schon seit sechs Jahren über den Köpfen der Autofahrer: Die Parkgebühren in der Stadt Rottweil werden ab 15. September deutlich steigen. Wenn der Gemeinderat dem am Mittwoch zustimmt. Der Preis für den Bewohner-Parkausweis steigt dann gar auf das Vierfache.
Rottweil – Sinn und Zweck der Maßnahme ist es laut der Gemeinderats-Vorlage, den „Parksuchverkehr in der Kernstadt sowie das straßenbegleitende Parken insgesamt zu reduzieren. Deshalb müssen die Gebühren in den Parkhäusern auch günstiger sein als auf den übrigen Parkflächen.“
Und das sieht so aus: Die erste Stunde Parken in den beiden Parkhäusern (Nägelesgraben und Körnerstraße) ist kostenlos. Jede weitere Stunde kostet einen Euro, ab 20 Uhr die Hälfte. Acht Euro ist der Maximaltarif je Tag. Auch ein Monatsticket wird angeboten, das soll 70 Euro kosten.
Parkplätze und Straßen
In der Kernstadt (Waldtor-, untere Haupt- und Hochbrücktorstraße) soll sich nichts ändern. 30 Minuten kostenlos mit „Brezeltaste“, bis zur maximalen Parkdauer von einer Stunde ein Euro.
Für alle übrigen Parkflächen, also Parkplätze und das Parken am Straßenrand, soll dieselbe Gebühr gelten. Eine Stunde für einen, zwei Stunden für zwei, drei Stunden für drei und die Höchstparkdauer von vier Stunden vier Euro. Und das gilt auch am Samstagnachmittag und sogar am Sonntag, jeweils von acht bis 20 Uhr. Das sind die Parkplätze Nägelesgraben, Kriegsdamm, Spital, Kapuziner, Stadtgraben, Duttenhofer-Anlage sowie Oberer Bahnhof (Zone zwei, Parkierungsschwerpunkte Innenstadt). Dazu das Parken in der Oberndorfer Straße, Schlachthausstraße, Stadtgrabenstraße, Am Stadtgraben, Gänsbrunnengässle, Im Himmelreich, Kaiserstraße, Körnerstraße zwischen Lorenz-Bock- und Heerstraße, Schillerstraße, Goethestraße, Bismarckstraße, Schützenstraße, Friedrichstraße, Herderstraße, Königstraße, Wilhelmstraße, Olgastraße, Karlstraße, Ruhe-Christi-Straße zwischen Wilhelm- und Marienstraße, Johanniterstraße bis Marienstraße, Marienstraße zwischen König- und Ruhe-Christi-Straße (Zone vier, übrige bewirtschaftete Parkflächen).
Auch der Parkplatz am Bahnhof soll künftig bewirtschaftet werden. Hier sollen die Gebühren aber günstiger werden, um laut Vorlage die Nutzung des ÖPNV und der Bahn „nicht unattraktiver zu machen“, wie es in der Vorlage heißt: Ein Tag Parken soll zwei Euro kosten, eine Woche acht und ein Monat 24 Euro.
Anwohnerparken
Nachdem die Gebühren für die Anwohner-Parkausweise seit einiger Zeit nicht mehr gesetzlich auf 30 Euro gedeckelt sind, wie der Vorlage zu entnehmen ist, können sie nun nach oben geschraubt werden: 120 Euro soll der Ausweis nun kosten. „Eine Anpassung auf nun 120 Euro für einen Bewohnerparkausweis im Jahr scheint uns angemessen zu sein“, heißt es in der Vorlage.
Der Gemeinderat tagt am Mittwoch, 16. Juli, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Neuen Rathauses. Die Park-Regelungen sind Tagesordnungspunkt sieben. Der Rat hat den Punkt bereits nicht öffentlich vorberaten.
Nun ja, aus meiner Sicht ein weiterer Sargnagel für den Einzelhandel in unserer „Einkaufsstadt“. Wen wundert es, dass sich weiter Leerstand breit machen wird und unsere Stadt immer unattraktiver wird. Ich z.B. besuche regelmäßig ein stadtnah gelegenes Fitnessstudio. Mit den neuen Parkgebühren zahle ich künftig soviel Parkgebühr wie mein gesamter Monatsbeitrag für das Studio, also Verdoppelung meiner Kosten. Da wird wohl nur eine Abmeldung bleiben und auf ein anderes Studio ausweichen, wo ich kostenlos parken kann. Ich frage mich nur, wie das der so oft beschworenen lebendigen Innenstadt förderlich sein soll.